
Die zwölf Rauhnächte waren bei unseren Vorfahren heilige Nächte zwischen Heilig Abend (24. Dezember) und den Heiligen Drei Königen am 6. Januar. In dieser Zeit wurde möglichst nicht gearbeitet, sondern gefeiert, entspannt und in der Familie gelebt. Die erste Rauhnacht beginnt an Heilig Abend um 24 Uhr - das ist die "Mutternacht". Die letzte Rauhnacht endet um 24 Uhr am 5. Januar. Diese Nacht ist wieder eine besondere Nacht, die Perchten-Nacht, wo an vielen Orten in Bayern und Österreich Perchtenläufe abgehalten werden. Danach folgt Heilig-Drei-König, das Fest, das auch Epiphaniea (Erscheinung), genannt wird.
Yoga-Lehrerin Franziska Primas (www.primasoul.de) greift diese Tradition auf und will sie an interessierte oder auch neugierige Zeitgenossen vermitteln: "Diese magischen Tage stehen als Quelle der Ruhe und Kraft. Die Zeit der Rauhnächte soll uns lehren, wie wir von Zeitnot geplagte Menschen eine wirkliche Auszeit schaffen können. Zu dieser Zeit stehen alle Räder still- oder drehen sich eher langsam weiter."
Einen Rauhnächte-Workshop veranstaltet Franziska Primas am 9. Dezember (Sonnabend) von 16 bis 19 Uhr in Magdeburg, Cracauer Straße 66 (Bio Loung, 2. Stock). Teilnehmer zahlen 25 Euro Gebühr.
Anmeldungen unter: Natur@primasoul.de
Franziska Primas sagt: Bringt bitte dicke Socken, eine Strickjacke oder einen dicken Pulli mit. Und: "Verpasse diesen mystischen Abend auf keinen Fall, er wird vieles für dich verändern. Es geht darum, sich um dich zu kümmern - vom Loslassen bis zur Liebe."
Sie zelebriert diese Rauhnächte bereits seit einigen Jahren: "Ich habe dies von meiner Mutter übernommen, inklusive der Rituale. Dazu gehört, in dieser Zeit keine Wäsche zu waschen oder um die tradition des Ausräucherns." Für sie sind die zwölf Rauhnächte eine magische und mystische Zeit, die "wir nutzen sollten, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken".
Jede Rauhnacht steht für einen Monat des kommenden Jahres. Also die erste Rauhnacht für den Januar, die zweite für den Februar und so fort. Unsere Vorfahren beobachteten alles: Wetter, wie das Essen geschmeckt hat, ob gestritten wurde oder ob es friedlich zuging. Ob an diesem Tag alles glatt lief oder es Probleme gab. Alles, auch das noch so Unwichtige, hatte eine Bedeutung. In der Zeit der Rauhnächte ist die bekannteste Tradition das Räuchern von Wohnungen, Gebäuden und Ställen. Das passiert laut Überlieferung mit folgenden Kräutern: Weihrauch, Salbei, Lorbeer, Thymian, Wacholder, Kampfer, Drachenblut.
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