Spektakuläre Bilder: Rasentraktor-Rennen zwischen Staub und Strohballen
- Heidel
- 8. Aug. 2016
- 2 Min. Lesezeit
Mit Rasentraktoren in der Rennversion kann man alles machen - außer Rasen mähen. In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren eine Szene etabliert, die Woche für Woche solche Motorsport-Wettkämpfe veranstaltet. Oft sehen diese Maschinen aus wie gewöhnliche Geräte zur Rasenpflege. Jedoch haben die Schrauber die Mähwerke entfernt, unter den Hauben steckt mitunter Motortechnik, die dem Original so ähnlich ist wie der Ferrari einem Trabant. Solche dröhnenden Events erinnern ein wenig an Formel 1 mit freiem Training, Qualifying und mehreren Wertungsdurchgängen.

Der Rodelberg in der Kleinstadt Genthin (Sachsen-Anhalt) war am 6. August 2016 Schauplatz eines spektakulären Renntags mit mehr als 30 Startern aus ganz Deutschland. Veranstalter und Vater der Genthiner Rennszene ist Rainer von Ende. Ein Gastwirt und Schneekanonenbetreiber. Der Rodelberg erlebte mit hunderten Zuschauern bereits das 17. Rennen. In den sozialen Netzwerken postete von Ende: "Der Berg ruft!"

Gehört haben diesen Ruf auch zwölf Mitglieder des Rasentrecker Rennsport Clubs aus dem sächsischen Brand-Erbisdorf. "Uns verbindet eine Freundschaft mit den Genthinern um Rainer von Ende, Steffen Frank und Dieter Kreitling seit 2003", erzählt der Vereinsvorsitzende Mirko Frank. Seit 2004 treffen sich die Sachsen und Sachsen-Anhalter regelmäßig bei Wettkämpfen nicht nur in Genthin und Brand-Erbisdorf. Beeindruckt sind die Brand-Erbisdorfer in Genthin von der spektakulären Bergstrecke und der legendären Treckerparty samstags in Rainer von Endes Gartenkneipe.
In Sachsen gelten Jens Kuttig und Ulf Einert als Pioniere der Rasentraktor-Rennen. Als Motorsport für den kleinen Mann veranstalteten sie 1999 den ersten Wettkampf in St. Michaelis. Inzwischen haben die Tüftler geschraubt, getestet und ein Regelwerk erschaffen. "Aktuell arbeiten wir an den Vorbereitungen für die offenen sächsischen Meisterschaften am 3. September auf unserem Areal in Brand-Erbisdorf", sagt Mirko Frank. Er war mit seinem zehnten Platz in der offenen Klasse, der Königsdisziplin, sehr zufrieden: "Immerhin waren 18 Spitzenleute aus ganz Deutschland am Start." Teamkollege Rico Richter schaffte sogar Platz acht. Seit 2003 gehört Mirko Frank zur Rasentraktor-Rennfamilie, seit 2010 fährt er in der offenen Klasse, seit 2013 ist er Vereinsvorsitzender in Brand-Erbisdorf.
Die Genthiner Sieger heißen Silvio Mertins (offene Klasse), Florian Becker (Standard), Sven Ratzmann (13 PS) und Finja Berndt bei den Damen.

Allerdings gab es auch einen Notarzt-Einsatz: Ein verletzter Fahrer wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Er durfte die Klinik nach einer Untersuchung wieder verlassen. "Unser Sport ist nicht gefährlicher als andere", meint Mirko Frank. "Viele Risiken lassen sich schon im Vorfeld minimieren. Zum Beispiel durch geeignete Rennkleidung und eine vernünfte Taktik."
Ergebnisse Genthin 2016
Offene Klasse
1. Silvio Mertins
2. Frank Lieber
3. Henning Rahe
4. Rainer von Ende
5. Max Tiedemann
6. Steffen Eike
7. Christoph Siegemund
8. Rico Richter
9. Mark Heller
10. Mirko Frank
11. Wolfgang Willgeroth
12. Dirk Weber
13. Raiko Wagner
14. Max Schaaf
15. Tim Brettschneider
16. Daniel Storch
17. Marcel Schreiber
18. Ralf Datan
Standard
1. Florian Becker
2. Uwe Schmidt
3. Gerald Hackauf
4. Lina Boncek
5. Martin Brötz
6. Daniel Siegmeier
7. Detlef Huster
8. Jens Pfeiffer
13 PS
1. Sven Ratzmann
2. Dennis Junghans
3. Gerhard Figge
Damen
1. Finja Berndt
2. Manuela Schaaf
3. Amy Weber
Infos unter www.rasentrecker-rennen.de
oder auf Facebook unterRasentraktorrennen Genthin
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