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Gar nicht so einfach, mit zwei Händen drei Pokale in die Kamera zu halten - und dabei auch noch lächeln. Von Pascal Rülke gab es in den vergangenen Tagen jede Menge Pokalfotos. Der 17-jährige Taekwondo-Kämpfer aus Belicke bei Genthin stand bei einem internationalen Turnier in Zürich gleich dreimal auf dem Siegertreppchen.

Das Turnier mit Athleten aus der Schweiz, Österreich, Deutschland, Zypern und Italien war in drei Kategorien eingeteilt. Formenlauf (Video), Bruchtest und Freikampf. Beim Bruchtest belegte Pascal im internationalen Spitzenfeld Rang zwei, in den anderen Disziplinen jeweils den dritten Platz. "Als er den ersten Pokal gewann, war es bereits eine Sensation. Dass noch zwei weitere hinzukommen, hätte niemand für möglich gehalten. Ein Wahnsinn, was er dort geleistet hat", erzählt Mutter Nadine, die ebenso wie Papa Sven in Zürich vor Ort war - nicht als Zuschauer, sondern ebenfalls als aktive Taekwondo-Kämpfer. Applaus bekam Pascal zudem von Trainer Frank Müller: "Wenn man bedenkt, dass unter den Kontrahenten auch drei zypriotische Kämpfer aus dem Nationalteam am Start waren, bekommen seine Pokale nochmal einen ganz anderen Stellenwert", sagte der Schulleiter des Genthiner Black Belt Centers zum Alpha-Report.

Für den Genthiner Gymnasiasten sind die Erfolge in Zürich der vorläufige Höhepunkt seiner zwölfjährigen Taekwondo-Karriere seit 2005. Nadine Rülke erinnert sich noch gut an den Beginn: "Er war ein sehr agiles Kind, deshalb sollte er Sport machen. Wir haben es zunächst mit Judo versucht, aber begeistern ließ er sich erst beim Taekwondo - er hat schon beim ersten Zuschauen am Rande die Bewegungen von ganz allein mitgemacht."

Noch im selben Jahr fährt Frank Müller mit ihm zur ersten Gürtelprüfung nach Leipzig. Beim ersten Mal flitzt Pascal weinend von der Matte. Doch am Ende des Tages war die Prüfung bestanden. Das Talent kämpft sich in den kommenden Jahren bis zur Schwarzgürtel-Prüfung. Heute ist er Träger des ersten Dan.

Sieben Schwarzgürtel in 14 Jahren

In 14 Jahren Black Belt Center Genthin haben es außer Pascal nur noch sechs Schüler bis zum schwarzen Gürtel geschafft: "Weil er ein außergewöhnlicher Kämpfer ist, durfte er seine Schwarzgütelprüfung per Ausnahmegenehmigung bereits als 15-Jähriger absolvieren", sagt Trainer Müller, der seinen Schützling ansonsten als disziplinierten, zurückhaltenden und respektvollen jungen Mann mit großem Leistungspotenzial charakterisiert: "Er verkörpert alle Eigenschaften des Taekwondo."

Müllers Genthiner Black Belt Center zählt derzeit 80 Schüler. Der Schulleiter ist Träger des 3. Dan. Müller hat 1998 mit Taekwondo begonnen. Seine Schule hat er 2004 aus der Taufe gehoben. Seit 2012 gehört das Center zur Taekwondogemeinschaft im Norden. Seitdem ist Müller Schüler von Großmeister Michael Unruh (7. Dan) aus Hamburg.

Im nächsten Jahr wird Pascal sein Abi machen. Für die Zeit danach hat er sich schon festgelegt: Ich werde Sicherheit und Gefahrenabwehr studieren. Sein Ausgleichssport heißt Calisthenics, eine Variante des Kraftsports, die ohne Trainingsgeräte und Zubehör auskommt. Beispiele findet ihr auf seinem Instagram-Auftritt pascalxrlke.

Das sagt Pascal Rülke über...

... die Faszination Taekwondo: "Es ist ein außergewöhnlicher Sport, den nicht jeder kann. Das Training ist abwechslungsreich, anspruchsvoll und knallhart.

... seinen Trainer Frank Müller: "Er schafft es, uns über den inneren Schweinehund hinaus zu motivieren. Er hat nicht nur an den drei Pokalen von Zürich einen sehr hohen Anteil."

Das sagt Trainer Frank Müller über...

... Pascal Rülke: "Eine seiner Vorzüge ist es, seinen Trainer auf der Matte nicht schlecht aussehen zu lassen. Zudem gehört er zum Trainerteam, arbeitet häufig mit den jüngeren Talenten."

Das sagt Nadine Rülke über...

... ihren Sohn: "Natürlich sind wir als Eltern sehr stolz auf ihn. Weil wir beide diesen Sport betreiben, wissen wir, wie viel Arbeit in seinen Leistungen steckt. Definitiv hat ihn das Taekwondo-Training in den vergangenen Jahren positiv geprägt. Es hat seine Energie in die richtigen Bahnen gelenkt. Aber: Sein großer Ehrgeiz ist manchmal auch hart für eine Mutter."

Fotos: Pascal Rülke mit Vater Sven auf der Taekwondo-Matte (oben)

Mitte: Frank Müller, Pascal, Nadine und Sven Rühlke (von links) mit den drei Zürich-Pokalen - Fotocredit: Alpha-Report

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Perfekt waren die Bedingungen für Pferde, Sportler und Zuschauer beim Reitturnier in Klötze.

Perfekt war das Wetter in der Altmark an diesem frühsommerlichen Pfingstwochenende.

Perfekt lief das Turnier für Springreiter Dirk Holländer.

Der Ihleburger war beim Finale am Sonntag, dem Großen Preis der Sparkasse (ein S*-Springen) mit drei Pferden am Start. Mit zweien schaffte er unter den 20 Teilnehmern den Sprung ins Stechen: Und belegte auf Lansdown und Pepita die Plätze eins und zwei. Von den acht Teilnehmern des Stechens waren Holländer und Lansdown als erste dran - sie erwischten eine perfekte Linie in einer Zeit unter 40 Sekunden. Am nächsten kam dieser Leistung nur noch er selbst auf Pepita. "Ich bin sehr zufrieden, es lief sehr gut für uns. Die Veranstalter haben für hervorragende Bedingungen gesorgt", sagte Holländer nach der Siegerehrung. Der Wettkampf ist auch ein Beweis dafür, wie gut sein Team funktioniert. Unter anderem sattelte Lisa Naujok um, während Josefine Wernecke die Hindernisse beim Aufwärmen umbaute.

Für den 16-jährigen Wallach Lansdown war es nach einer längeren Pause das erste Turnier in der grünen Saison. Die elfjährige Stute Pepita hat in Klötze ihr großes Kämpferherz gezeigt. Nach dem ersten Umlauf lagen Holländer und Pepita noch in Führung.

Perfekt lief es für Dirk Holländer bereits am Abend zuvor, als er auf Pepita ebenfalls im Stechen das M**-Springen gewann. Hier hatten es von 29 Startern fünf Reiter/Pferd-Paare ins Stechen geschafft. Holländer war gut eine Sekunde schneller als Marcel Buchheim aus Uelzen sowie dessen Bruder Steffen (Ihleburg).

Der Große Preis gehört zur Quali für den W. Seineke Partner Pferd Cup. Dieser mit 10.000 Euro dotierte Wettkampf ist eine feste Institution der Leipziger Reitsportmesse alljährlich im Januar. Der Cup wurde ins Leben gerufen, um Reitern aus den neuen Bundesländern eine Plattform zu bieten, an Top-Events teilzunehmen. Er gibt regionalen Reitern die Möglichkeit, im internationalen Rahmen Erfahrung zu sammeln. Die 20 Besten der Qualifikationsserie aus 16 Turnieren schaffen es zum Finale auf dem Leipziger Messegelände.

Namensgeber Seineke, ein Unternehmer aus der Bau- beziehungsweise Transportbranche, gratulierte Holländer im Rahmen der Siegerehrung neben einer Vertreterin der Sparkasse sowie Klötzes Vereinsvorsitzenden Dr. Petra Worringen.

Ergebnisse (Auszug)

S*-Springen mit Stechen

Großer Preis der Sparkasse Altmark West

1. Dirk Holländer (Ihleburg), Lansdown

2. Dirk Holländer (Ihleburg), Pepita

3. Thilo Schulz (Clenze), Feedback

4. Thilo Schulz (Clenze), Colorado

5. Robert Stein (Burgstädt)

6. Steffen Buchheim (Ihleburg)

M**-Springen mit Stechen

1. Dirk Holländer (Ihleburg), Pepita

2. Marcel Buchheim (Uelzen)

3. Steffen Buchheim (Ihleburg)

4. Steffen Buchheim (Ihleburg)

5. Armin Streiter (Sanne)

6. Thilo Schulz (Clenze)

M*-Dressur

1. Ralf Lahmann (Klötze), Samba's Penelope

2. Inga Gigodot (Hondelage)

3. Leonie Ahrens (Braunschweig)

4. Lisa Charlene Distler (Kakerbeck)

Zwei-Phasen-L*-Springen

1. Anja Kötz-Körber (Osterweddingen), Quantico

2. Lutz Besecke (Ziepel)

3. Marcel Buchheim (Uelzen)

4. Philip Kremer (Ihleburg)

5. Steffen Buchheim (Ihleburg)

6. Andreas Pasewald (Neuenhofe)

7. Lisa Naujok (Ihleburg)

2. Abteilung

1. Marcel Buchheim (Uelzen), Syndicus

2. Anja Kötz-Körber (Osterweddingen)

3.Tina Herzberg (Ausleben)

4. Sarah Jürgens (Kunrau)

5. Jens Kampe (Kunrau)

6. Lena Kusch (Mieste)

7. Ricarda Sowa (Langesbüttel)

L-Springen

1. Antonia Herre (Mieste), Carrera Negra

2. Jens Kampe (Kunrau)

3. Florian Habermann (Barwedel)

4. Antje Wienecke (Flessau)

5. Bernd Schulze (Suhlendorf)

6. Marcel Buchheim (Uelzen)

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Es gilt als das schwierigste Springen der Welt: Beim Deutschen Derby kürzlich in Hamburg hat sich der Haldensleber Springreiter Ralf-Werner König im Weltelite-Starterfeld mehr als nur behauptet. Mit einer großartigen Leistung (8 Fehlerpunkte) beendete er im Sattel von San Franzisco die erste Qualifikation zum Derby-Finale am Sonntag. Die zweite Quali beendete das Paar mit 16 Fehlerpunkten. Ärgerlich: Mit nur einer Platzierung weiter vorn wäre er beim Derby vor Millionen Fernsehzuschauern dabei. Sehr viel mehr als nur ein Trost ist ein fantastischer achter Platz beim Hamburger Speed-Derby am Samstag.

Über seine Eindrücke und kommende Pläne sprach Ralf-Werner König mit dem Alpha-Report.

Alpha-Report: Herr König, wie fühlt es sich an, in Hamburg in eine solche Arena einzureiten?

Ralf-Werner König: Wenn du merkst, dass 25.000 Menschen mitfiebern, dann ist das natürlich Gänsehaut pur. Ein unfassbares Erlebnis. Aber gerade bei einer solchen Prüfung geht nichts über Konzentration. Als wir im Parcours waren, hat sich die Anspannung gelöst. Dann lag der Fokus komplett auf die Hindernisse und die Wege dorthin.

Alpha-Report: Welche Emotion überwiegt bei Ihnen, der Stolz auf das Erreichte oder der Ärger über die Tatsache, dass es ganz, ganz knapp nicht für das Derby-Finale gereicht hat?

Ralf-Werner König: Ich denke, wir können mit unserer Leistung, mit unseren Aufritten insgesamt sehr zufrieden sein. Aber klar ärgert es einen Sportler, wenn man um Haaresbreite den ganz großen Traum verpasst. Aber okay, wir waren am Sonntag zeitig daheim und haben uns das Derby im Fernsehen angeschaut.

Alpha-Report: Wie haben Sie sich auf das Turnier mit den weltbesten Reitsportlern vorbereitet?

Ralf-Werner König: Wir haben im Dezember damit begonnen, San Franzisco Schritt für Schritt auf diesen Höhepunkt vorzubereiten. Natürlich auf mehreren Ebenen. Unter anderem war meine Schwester Jessika mit ihm auf der Galopprennbahn für das Schnelligkeits-Training. Wir haben zudem bei Max-Hilmar Borchert und bei Carsten-Otto Nagel in Wedel verschiedene Einheiten absolviert. Wir hatten im Vorfeld einen Trainingsplan mit einer Mischung aus Belastung und Schonung erarbeitet und umgesetzt.

Alpha-Report: Ein Wort zu San Franzisco.

Ralf-Werner König: Es macht uns besonders stolz, dass er bei uns auf dem Hof aufgezogen und ausgebildet wurde. Carsten-Otto Nagel sagte übrigens, es lohne sich, die Zeit in dieses Pferd zu investieren. Mit sieben, acht Jahren deutete sich an, dass er über ein großes Potenzial verfügt. Mein Bruder Daniel hat ihn ausgebildet und auf Turnieren von Springpferde A bis zur schweren Klasse geritten. Ich habe ihn dann 2014 übernommen. Nach Hamburg hat er erstmal zwei Wochen frei. Aber auch danach schrauben wir sein Pensum herunter, das hat er sich wahrlich verdient.

Alpha-Report: Wo werden wir Sie in den nächsten Wochen erleben?

Ralf-Werner König: Ich werde mit den jungen Pferden unterwegs sein. Wir hoffen natürlich, dass sich hier noch ein zweites Riesentalent herauskristallisiert. Gemeldet haben wir unter anderem in Buch, Uthmöden und Wörmlitz. Danach schauen wir, welche Wettkampf-Zusammenstellung auf unsere Pferde passt.

Alpha-Report: Sie reden oft in Wir-Form. Wie wichtig ist Ihnen das Umfeld?

Ralf-Werner König: Sehr wichtig! Ohne meine Familie, Freunde und Helfer würde das alles nicht funktionieren. Ich bin ihnen auch unendlich dankbar dafür. Wir sind als das Team-König unterwegs. Und ich kann Ihnen versichern, in diesem Team herrscht eine prima Stimmung.

Hintergrund: Vater Werner König ist früher Springen geritten. Mama Elvira kümmert sich liebevoll um den Reiternachwuchs, macht Reiterferien etc. Die Geschwister Daniel und Jessika reiten ebenfalls erfolgreich bis zur S-Klasse.

Ralf-Werner König bildet junge Pferde aus und führt sie Schritt für Schritt an den Turniersport heran: So wie mit dem kleinen Schecken San Francisco, der nur 1,64 Meter groß ist, aber in den Jahren "fliegen" gelernt hat. Beim Derby in Hamburg war die ganze Familie vor Ort.

Nicht zu vergessen Sophia Kuthe, die Pflegerin von San Francisco. Sie kümmert sich liebevoll um ihn, nicht nur füttern und putzen, sondern auch longieren, ausreiten, kraulen, umsorgen, grasen lassen, Seele baumeln lassen. Sodass er auch mental relaxt und ausgeglichen ist. "Sie macht täglich einen tollen Job", heißt es aus dem Familienkreis. Das gelte auch für viele anderen Teammitglieder, aber in Hamburg ganz besonders für Sophia. Spaß steht an oberster Stelle bei den Königs, sie sind für jeden Gaudi zu haben. Ein Beispiel dafür ist das Kaltblutrennen auf der Rennbahn in Magdeburg/Herrenkrug.

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