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Derby in Hamburg: Ralf-Werner König behauptet sich im Weltklasse-Feld

  • Gina Thon
  • 11. Mai 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Deutsches Spring- und Dressur-Derbys: Vom 9. bis 13. Mai 2018 findet im Derby Park Klein Flottbek zum 89. Mal eines der traditionsreichsten Reitturniere der Welt statt. Im Rahmen der Turniertage findet jährlich auch die Global Champions Tour statt. Für die 2016 ins Leben gerufene Global Champions League (der Teamwettbewerb der Global Champions Tour) steht im Jahr 2018 weltweit ein Gesamtpreisgeld von 35 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Deutsche Spring-Derby wird als das schwierigstes Derby weltweit bezeichnet. Traditionell ist es für das Publikum der Höhepunkt des gesamten Turniers.

Am Mittwoch gewann der Ire Demorr Lennon mit dem 12-jährigen Schimmelhengst Gelvins Touch die erste Qualifikation vor dem Briten Matthew Samson auf Gloria und die Britin Holly Smith auf Quality old Joker. Hendrik Sosath folgte als erster Deutscher mit seinem erfahrenen Derbypferd Quel Chanel auf Platz vier, vor Thomas Kleis und Benjamin Wulschner.

Qualifikation Nummer zwei bestritten die 68 Reiter-Pferd-Paare am Freitag, somit hatten sie einen Tag Pause zwischen den Prüfungen. Diese Pause schien dem Iren Dermott Lennon auf seinem Gelvins Touch gut zu tun. Nach dem Sieg in Quali Nummer eins, folgte auch Freitag der Sieg. Platz zwei belegte Luca Maria Moneta auf dem 17-jährigen eptune Brecourt aus Italien, vor Holly Smith auf Quality old Joker und Billy Twomey auf Diaghilev. Auf Rang fünf folgte Matthew Simpson vor Nigel Coupe und Hendrik Sosath.

Insgesamt gab es Freitag 14 fehlerfreie Ritte, aber auch 16 Paare, die ausgeschieden sind.

Ralf-Werner König (Archivfoto: Alpha-Report) aus Haldensleben startete am Donnerstag als 28. von 76 Teilnehmern - mit einem tollen Ergebnis (acht Fehlerpunkte) auf seinem Scheckhengst San Franzisko. Beide besitzen schon Erfahrung in schwere Springen, aber nicht im Derby. Das Paar überwand zudem die Freitags-Quali mit 16 Fehlerpunkten. Es wird spannend, wie sich König am Sonntag in diesem weltklasse Feld behaupten wird.

Eine Besonderheit ist der aus Naturhindernissen bestehende Parcours, der zudem mit 1.250 Metern für heutige Verhältnisse eine ungewöhnliche Länge aufweist. Die Prüfung fordert also neben Springvermögen in besonderem Maße Mut, Vertrauen und Kondition von Pferd und Reiter. Der Parcours wurde 1920 von Jagdreiter Eduard Pulvermann gestaltet, der die Naturhindernisse an die holsteinischen Landschaft anlehnte. Seitdem wurden weder die Linienführung noch die Hindernisse verändert. Lediglich die Höhe der Hindernisse wurde über die Jahrzehnte an das gestiegene Leistungsniveau angepasst.

Unter den weltberühmten Naturhindernissen ist der 3,50 Meter hohe „Große Wall“ die größte Attraktion. Es geht 80 Grad steil bergab. Der Wall wurde zuletzt leicht abgeflacht, um beim Abrutschen etwas mehr Führung zu ermöglichen. Nur einen Galoppsprung hinter dem steilen Wallabhang steht schon die „Weiße Planke“. In der Geschichte des Derbys passierten hier die meisten Springfehler.

Ein weiteres berühmt-berüchtigtes Hindernis ist „Pulvermanns Grab“,ein zwei Meter breiter Wassergraben mit je einem Steilsprung davor und dahinter. Als Erfinder überwand Eduard Pulvermann sein eigenes Hindernis kein einziges Mal fehlerfrei – aus diesem Grund wurde das Hindernis nach ihm benannt.

Eine dritte ungewöhnliche Herausforderung sind die zwei „Irischen Wälle“, zwei Naturhindernisse mit zwei aufeinanderfolgenden Wällen direkt am Einritt vorbei. Vor dem Absprung auf den ersten Wall und nach dem Absprung vom zweiten Wall müssen Pferd und Reiter einen kleinen Steilsprung bewältigen. Auch dieses Hindernis wurde zuletzt entschärft. Es müssen insgesamt 17 Hindernisse mit 26 Sprüngen fehlerfrei überwunden werden.

Die Reiter müssen zwei Qualifikationen bewältigen, in denen die Naturhindernisse aufgeteilt und auch 5 bis 10 Zentimeter niedriger sind, als am Sonntag im Parcours. Somit können Reiter und Pferd sich nach und nach an die Anforderungen gewöhnen.

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