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Beach & Boot: Eine Erfindung, die noch für Schlagzeilen sorgen wird

Autorenbild: HeidelHeidel

Er ist ein Mann, der sich auf Messen auskennt. Lothar Beer steht in Halle 4 auf dem Leipziger Messegelände. Neben ihm liegen so etwas wie Klassiker. Beer hat faltbare Boote im Gepäck. Damit tourt er bereits seit Jahren durch deutsche Messehallen. Wenn sich die Angler treffen, oder die Reiseindustrie. Dieses Mal geht es um den Wassertourismus in Mitteldeutschland – es ist „Beach & Boat“ 2018 in Leipzig und Lothar Beer ist mittendrin.

Seit Jahren entwickelt sich der Wassertourismus in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Messe hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Treffpunkt für all jene etabliert, die sich für Themen rund um das Wasser interessieren. Bootshändler preisen ihre Motoryachten an, Tauchschulen machen auf sich aufmerksam, auf einem riesigen Indorpool paddeln Kinder, in einer Bootswerkstatt können Besucher lernen, Holzboote zu bauen. Auf rund 20.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche tummeln sich zahlreiche Gäste und Aussteller.

Einer unter ihnen ist Alexander Rüdiger aus Jena. Er hat eigentlich eine Firma, die sich um Glasmontagen kümmert. Auf der „Beach & Boat“ stellt er allerdings erstmals eine Erfindung aus, die er in seiner Freizeit gemacht hat. Da die Scheiben seines Bootes bei Angelausflügen auf der Ostsee von innen immer beschlagen, hat er eine besondere Glasheizung entwickelt. „Wir haben noch keinen einzigen Kunden, aber eine Sache entwickelt, die eigentlich jeden Bootsbesitzer interessieren könnte“, sagt er. Vielleicht wird die Messe der Durchbruch für das neue Produkt.

Die Ausstellung zeigt aber auch, wie zahlreich die Seenlandschaft in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen ist. Und wie erschlossen die Gebiete bereits für den Tourismus sind. Für das Lausitzer Seenland interessieren sich ebenso die Besucher, wie für die Seen im Süden von Sachsen-Anhalt oder im ehemaligen Braunkohlegebiet südlich von Leipzig. „Der Wassertourismus und der Wassersport sind besonders in ländlichen Regionen tragende Säulen für die Wirtschaft, oder können sich dahin entwickeln“, erklärt der Leiter der Abteilung Wasserstraßen und Schifffahrt im Bundesverkehrsministerium, Reinhard Klingen.

Traum einer Bootsfahrt zwischen Elster und Alster

Die einstigen Tagebaugebiete haben sich zu Seenlandschaften entwickelt. Die Investitionen für den Tourismus sind jedoch noch nicht abgeschlossen. So träumt etwa eine Gruppe Engagierte davon, in Zukunft mit dem Boot von der Elster bis in die Alster fahren zu können. Dazu präsentieren sie ihre Ideen für einen Kanal, der die Elster mit der Saale verbinden könnte. Das Problem ist unter anderem der Höhenunterschied: 22 Meter. Ein gigantischer Wasserfahrstuhl wäre notwendig. Aber das ist Zukunftsmusik.

Darauf muss Norbert Preuss aus Zwickau nicht warten. Er betreibt im Nebenerwerb seit zehn Jahren eine kleine Firma (www.yachtcharter-preuss.de), die Boote in der Mecklenburgischen Seenplatte verschartert. Und auch wenn noch immer viele Messebesucher denken, der Urlaub auf einer Yacht ist nur etwas für Gutsituierte, nimmt seine Kundschaft immer weiter zu. „Es liegt wohl auch daran, dass der Urlaub in Deutschland wieder im Trend liegt“, sagt Preuss.

Davon profitiert auch der alte Messefuchs Lothar Beer. Seine faltbaren Boote (www.banana-boot.de) sind bereits seit Jahrzehnten gefragt. In Zukunft werden sie wohl auch immer öfter auf den Gewässern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu sehen sein.

Foto oben: Lothar Beer mit seinen faltbaren Booten

Foto Mitte: Glasheizung von Alexander Rüdiger

Der Text entstand in Kooperation mit www.ferienamwasser.reisen – das Internetportal für Ihren Urlaub am Wasser.

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