Drei Tage spannender Spitzensport mit den Finals und Meisterehrungen am Sonntag – das war die Premiere der Deutschen Reitsport-Amateurmeisterschaften im hessischen Dagobertshausen bei Marburg. Ralf Deutschmann erreichte eine großartige Top-10-Platzierung.
Vier Fehlerpunkte, tolle Zeit, Platz neun beim S**-Springen mit Siegerrunde: Es war ein großartiger Sonntag für Ralf Deutschmann aus Schlagenthin im Jerichower Land. Mit seinem Paradepferd Sabucco hat er bewiesen, dass er unter den 30 Teilnehmern des großen Meisterschaft-Finals in Dagobertdhausen nach wie vor zur deutschen Elite gehört. Es siegte Jakob Kock-Evers aus Hamburg (Cadeau du Ciel) vor Petra Rüder (Fehmarn) und Alexander Eckhoff aus Poggenhagen.
Deutschmann qualifiziert sich mit Sieg in Schwanebeck
Das kleine Finale war ein Zweiphasen-M**-Springen mit dem Sieger Carsten Jäger (Lady la Luna) aus Butzbach vor Ferdinand Hurrle (Baden-Baden) und Patrick Conrad aus Rittierrode.
Die Springreiter aus Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt qualifizierten sich im Mai beim Turnier in Schwanebeck für die Meisterschaften. Das dortige S*-Springen hatte Deutschmann gewonnen vor Stefan Bruchmüller (Pietzpuhl), Guido Leinitz (Bechlin) und Andreas Teichner aus Rudow. Der 64-Jährige Deutschmann aus Schlagenthin in Sachsen-Anhalt zählte in den 70er und 80er Jahren zu den erfolgreichsten Springreitern der ehemaligen DDR. Sieger Kock-Evers (29) stammt aus einem Züchterstall in Reher. Seine Eltern züchteten Ponys, er war im Ponysattel bis zu den Deutschen Meisterschaften erfolgreich.
(Ralf Deutschmann bei einem früheren Turnier)
Ralf Deutschmann landete bei der zweiten Prüfung auf Rang 29 von 40 Startern mit acht Fehlerpunkten. Auch hier siegte Jakob Kock-Evers. Das erste Wertungsspringen gewann Petra Rüder. Ralf Deutschmann wurde 18.
Zurück zur deutschen Amateurmeisterschaft mit Frauen-Power: Die Dressur-Konkurrenz gewann Felictas Lackas aus Niedersachsen mit Londonbeat vor Miriam Maurer aus Baden-Württemberg (Solist) und Katrin Berning aus Nordrhein-Westfalen mit San-Siro. Beide bekamen in der abschließenden Kür die gleiche Bewertung. Pech hatte Gabriele Matthes aus Baden-Württemberg mit Dresemeyer, die sowohl in der Qualifikation als auch im kleinen Finale nur knapp an der Nominierung fürs Finale gescheitert war.
Lackas und Rüder gewinnen die ersten Prüfungen
Vom 22. bis 24. September 2017 kämpften in Dagobertshausen die hundert besten Amateure auf S-Niveau um die Reitsport-Titel, rund 60 im Springen und 40 in der Dressur. Die ersten Siege am sonnigen Turnierfreitag gingen auf das Konto von Felicitas Lackas und Petra Rüder. Felicitas Lackas aus Rotenburg erzielte mit dem neunjährigen Hannoveraner Londonbeat in der ersten Qualifikationsprüfung auf dem Viereck, einer Dressurprüfung der Klasse S*, das beste Ergebnis (70,219 Prozent) und sicherte sich damit gemeinsam mit elf weiteren Reitern den Einzug ins Finale am Sonntag.
So erklären die Veranstalter die Idee der Deutschen Amateurmeisterschaft: Angesichts einer zunehmenden Professionalisierung des Sports in Deutschland, gerade auch des Pferdesports, wollen die Deutschen Amateur-Meisterschaften ein Zeichen setzen. Die Amateure sind ein wesentlicher Grundpfeiler in der deutschen Turnierlandschaft. Ihnen soll diese Meisterschaft eine sportliche Plattform auf hohem Niveau zur Ermittlung der "Besten unter Gleichen" bieten.