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Die sympathischste Radrundfahrt der Welt in vier Etappen

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StartFragmentNoch schlaftrunken von den kurzen Nächten zuvor in der Sporthalle radeln wir um acht Uhr morgens in unser letztes gemeinsames Abenteuer:

Antje Teske aus Schlagenthin im Jerichower Land gehörte zu den knapp 200 Sportlern, die im Juli 2017 in Rostock die Hansetour in Angriff nahmen. Die Teilnehmer bewältigten auf dem Fahrrad in vier Tagen rund 500 Kilometer: Die Sportler sammelten gemeinsam Spenden für die Unterstützung schwer kranker Kinder und deren Familien. Antje Teske absolvierte die Sonnenschein-Tour zum achten Mal, war 2015 sogar Kapitän dieser karitativen Rundfahrt. Hier erzählt sie von ihren Erlebnissen unterwegs und in den Etappenorten.

Tag vier der Hansetour-Sonnenschein

Bei gut 25 Grad, Sonnenschein und nun durchaus schon strammen Waden war es mir eine Freude, wieder als Sammler unterwegs zu sein. Zudem war die Stimmung im Feld fantastisch, nach einigen Stürzen an den ersten Tagen blieben wir davon heute zum Glück verschont. Es gab tolle Empfänge in Richtenberg, Marlow und Sanitz. Ein guter Einklang für unseren Höhepunkt, der heute nach 100 Kilometern in Rostock sein sollte. Unser Feld setzt sich auch heute zusammen aus dem Polizeifahrzeug und zwei Motorrädern für die Sicherheit, den Ordnern, die die Straßen absperren, den Sammlern, die die spontane Spendenbereitschaft der Autofahrer herausfordern, dem Führungsfahrzeug für Organisatorisches, dem Moderationsfahrzeug, welches für Informationen und Musik sorgt, dem Kühl-LKW mit Getränken, Obst und Snacks für die Pause, dem Bus für die Teilnehmer, die aus verschiedenen Gründen kurz pausieren müssen, dem Transporter mit Werkzeug für platte Reifen,unserem Sanitätsfahrzeug für den Notfall und natürlich den 190 trainierten Fahrradfahrern. In dieser Formation wurden wir unter viel Gejubel und leider auch mit viel (Glücks-)Regen in Rostock auf dem Neuen Markt begrüßt.

Empfangen wurden wir bei Volksfeststimmung von Sponsoren, Familien, dem Poltiker Dietmar Bartsch und auch von der Justizministerin Katy Hoffmeister. Auch wurde unsere Spendensumme offiziell verkündet. Die Fahrradsammler haben an den vier Tagen mehr als 7000 Euro gesammelt. Insgesamt können wir mit einer Spendensumme von derzeit rund 100.000 Euro krebs- und chronisch kranke Kinder unterstützen!

Was für eine Summe!

Es hat sich mehr als gelohnt, die Strapazen der Tour von 520 Kilometern auf sich zu nehmen!

...und ich tue es im nächsten Jahr wieder. Versprochen!

Tag drei der Hansetour-Sonnenschein

Dieser Tag hatte es in sich... Regen, Sonne, Wind und dann noch mein Ehrgeiz! Ich kam heute früh auf die sportliche Idee, mich der Sammlertruppe anzuschließen und somit wurde aus der schon anspruchsvollen Radtour eine mit Olympiacharakter. Wenn der Tross an Radlern unter Polizeiführung in Bewegung ist, ist es unvermeidbar, dass der Gegenverkehr stoppen muss. Das ist unsere Chance, weitere Spendengelder "einzusammeln". Ungefähr zehn Personen, die Sammler, fahren die Autos an, erklären kurz warum sie warten müssen und bitten um eine Spende für die Spendenbox.

Anschließend rast man dann im Tour-de-France-Tempo neben der großen und großartigen Radlertruppe waghalsig wieder an die Spitze. Und so geht das Kilometer um Kilometer, heute sogar um sagenhafte 150 Kilometer. Die Anstrengung ist groß, die Freude über die Spendensumme des heutigen Tages umso größer. Die Beine lockern wir am Abend bei einer kleinen Tanzparty....

und falls einer sich die Frage stellt... ja, das geht noch!

Tag zwei der Hansetour-Sonnenschein

Wie es sich für eine Sonnenscheintour gehört, fuhren wir heute den größten Teil im Sonnenschein. Am Tag zwei führte uns die 130 km lange Tour über die schöne Insel Rügen. Um acht Uhr rollten wir mit unseren Zweirädern und einem guten Frühstück im Bauch los. Wie wichtig das Frühstück war, merkten wir, als die ersten Anstiege kamen. Wer denkt, Rügen ist flach, irrt gewaltig. Es gab teilweise Steigungen von elf Prozent zu bezwingen. Das Gute daran: Wenn man mühsam den Hügel erreicht hat, gehts ja auch wieder bergab! Und was ist so ein bisschen Anstrengung schon gegen das Leid der krebs-und chronisch kranken Kinder? Ich konnte heute eine Etappe mit dem Oberarzt der Kinderklinik Rostock fahren. Er erklärte mir den Einsatz der Spendengelder für das Projekt "Mike Möwenherz". Es ist unglaublich wichtig, dass die kranken Kinder, denen ein Abschied bevorsteht, zu Hause betreut werden können. Bei all den emotionalen Geschichten können die Hansetourler aber auch viel Spaß haben. Sie singen in den Etappenorten ihren eigenen Toursong.

Tag eins der Hansetour-Sonnenschein

In aller Frühe war der Treffpunkt der Sonnenscheintour heute in Rostock. Ein Gewimmel und freudige Aufregung herrschten in den zwei Stunden vorm Start - so wie jedes Jahr. 190 Teilnehmer machten sich auf den sonnigen Weg. Egal, ob auf dem Rennrad, Crossrad, Alltagsrad oder Mountainbike: Jeder hat sich durch den teilweise kräftigen Wind gestrampelt. In unseren Etappenorten unter anderem auf dem Darß, etwa alle 20 bis 25 km, wurden wir mit fröhlichem Hallo und tollen Darbietungen von Kindergruppen begrüßt. Auch gab es den ein oder anderen Scheck von den Vertretern der Ortschaften, die für den guten Zweck gesammelt haben. Da spielte es keine Rolle, dass wir heute statt der geplanten 117 am Ende 140 Kilometer auf dem Tacho hatten. Am Abend versuche ich in "kuschliger Atmosphäre" mit allen Teilnehmern in einer Turnhalle der Marinetechnikschule in Parow etwas Kraft zu tanken. Unsere Hilfe für die schwer kranken Kinder ist nötig und auch dafür sitzen wir morgen gern wieder im Sattel.

Weltstars bei der Hansetour-Sonnenschein

Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk gehört neben Profossor Ingo Richter zu den Mitbegründern der Hansetour-Sopnnenschein.

Er organisierte die erste Tour Hamburg-Lübeck- Rostock und hat dies laut den damaligen Teilnehmern sehr gut gemacht. Zu unserer Begrüßung 2017 berichtete er, dass er seit ein paar Wochen wieder in Bergen/Rügen wohnt und dass er auch gern mal wieder mitfahren würde.

Leichtathlet Christian Schenk feierte seinen größten Erfolg im Trikot der DDR-Nationalmannschaft 1988 mit seinem Sieg bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul (8488 Punkte). Seine Hochsprungleistung von 2,27 Meter ist die größte bis heute in einem Zehnkampf übersprungene Höhe.

Hansetour-Fotos 2017

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