
Bei klassischem hanseatischen Schietwetter mit Regen, Wind und Hagel feierte Hamburg ein Marathon-Festival-Wochenende mit 32.000 Sportlern. Sieger des 32. Marathons am 23. April 2017 unter 16.000 Startern ist der Äthopier Tsegaye Mekonnen. Er siegte mit einer Zeit von 2:07:27 Stunden vor dem Ugander Stephen Kiprotich, der einen Streckenrekord angekündigt hatte. Auf Platz drei kam mit Jacob Kendagor aus Kenia ein Pacemaker. Als bester Deutscher lief Marcus Schöfisch (Polizei Sachsen, 2:17:56 Stunden) auf Rang zwölf ins Ziel.
Über den zweitbesten deutschen Starter jubelte der Tangermünder Elbdeichmarathon-Verein. Frank Schauer hatte nach seinem Zehn-Kilometer-Sieg vor einer Woche in Tangermünde mit einer Bestzeit geliebäugelt - und in Hamburg auch erreicht. Seine Top-Marke steht jetzt bei 2:18:18 Stunden. Auf den letzten Kilometern kam Schauer Marcus Schöfisch immer näher. Im Ziel fehlten schlappe 22 Sekunden.

(Paul Weinmann)
Einen Rekord gab es auch für Magdeburg-Marathon-Sieger Paul Weinmann aus Genthin, der sich über Platz zwölf innerhalb der Deutschen Polizeimeisterschaften freut. Er hatte eine Zeit unter 2:50 Stunden angepeilt und überquerte nach 2:44:30 Stunden die Ziellinie auf der Karolinenstraße am Messegelände. "Trotz der Bestzeit hab ich mich so gut gefühlt wie noch nie. Ich bin echt happy! Nur die Regen-Hagel-Phasen hat keiner gebraucht", sagte Weinmann im Ziel. Etwa eine Minute schneller war Karsten Pinno aus Gerwisch, der auch schon den Magdeburg-Marathon gewonnen hatte. Auf einem Foto ist er in der Anfangsphase an den Landungsbrücken im Windschatten der deutschen Spitzenläuferinnen Sabrina Mockenhaupt und Mona Stockhecke zu sehen. Sein Kommentar: "Da lief es noch gut."

(Enrico Ebert)
Richtig gut gelaufen ist das Rennen auch für Enrico Ebert aus Demker bei Tangerhütte. Nach einer bravourösen Leistung war "Enno" nach 2:52 Stunden im Ziel, hat seine Bestzeit nur um Sekunden verpasst. Sein Kommentar: "Ich bin sehr zufrieden."
Sehr zufrieden sein kann auch Carsten Heidel (Parchener Laufsocken) mit seiner Leistung. Mit einer Zeit von 3:01:21 Stunden hat er seinen Rekord um knapp acht Minuten unterboten. Dennoch fiel ihm im Ziel das Lächeln schwer: "Natürlich bin ich enttäuscht, wenn 81 Sekunden fehlen. Es war mein großes Ziel, die Drei-Stunden-Marke zu knacken." Richtig gut lief es für Marcel Voigt aus Lostau, der sein Rennen nach 3:28:11 Stunden finishte.

(Norman Tiesler)
Unter vier Stunden bleiben wollte Norman Tiesler vom Triathlon-Team Ferchland. Für ihn ist der Marathon lediglich ein Training für den Ironman der Triathleten im August an gleicher Stelle. Vater Ingo sagte vor dem Start: "Der Lauf ist seine schwächste Disziplin. Daher ist die Vorbereitung hier ideal." Tieslers Vorhaben ist geglückt: 3:48:22 Stunden. Inklusive Mutter Anke und Tochter Neele hatte der Athlet einen stimmgewaltigen Fanclub an seiner Seite.
Bei den Frauen gewann die Portugiesin Jéssica Augusto in 2:25:30 Stunden. Platz zwei geht an Mergutu Ifa aus Äthiopien (2:29:47 Stunden) vor der Kenianerin Viola Kibiwott (2:30:33). Beste Deutsche ist Mona Stockhecke vom Hamburger Haspa-Laufteam als Achte. Sie benötigte 2:36:36 Stunden. Bis zur Hälfte war Vereinskameradin Sabrina Mockenhaupt ihre Lokomotive. Für die deutsche WM-Norm hat es dennoch nicht gereicht.
Der Hamburg Marathon führt vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Los geht es an der Karolinenstraße vor dem Eingang zur Messe über die Reeperbahn in Richtung Altona und zurück zu den Landungsbrücken. Vorbei am Hafen läuft das Feld in diesem Jahr erstmals an der Elbphilharmonie entlang.
Von der Speicherstadt geht es durch den Wallringtunnel zum Jungfernstieg, einmal um die Binnenalster und auf der Ostseite der Außenalster nach Norden. In Ohlsdorf geht es über den Alsterfluss und schließlich über Maienweg und Alsterkrugchaussee sowie die Stadtteile Eppendorf und Rotherbaum zurück zur Innenstadt. Das Ziel befindet sich wiederum zu Füßen des Fernsehturms vor der Messe.