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Myriads: Vier Stimmen, viermal Party im Satzgesang


Sie stehen auf der Bühne vor ihren schwarzen Bannern. Und schmettern endlich los: Der Song Mamma Maria von Ricchi e Poveri bringt die Partygäste in Wallung. Unendlich viele Möglichkeiten – so lässt sich die Vokabel „Myriads“ frei übersetzen. In der Musikbranche steht die Magdeburger Partyband Myriads für ein vielfältig-stimmungsvolles Repertoire von mehr als 200 Titeln zwischen Schlager und Volksmusik, über Rock und Oldies bis hin zu Chart-Hits oder Musicals: „Bei den Veranstaltungen schauen wir uns die Besucher an und entscheiden oft spontan, mit welchen Titeln wir unser Publikum auf die Tanzfläche locken“, erzählt Daniel Beer. Er ist der Kopf der Musiker-Bande und im richtigen Leben seriös unterwegs – er ist im Steuerbereich tätig.

Als Party-Band touren die Myriads seit drei Jahren durch Mitteldeutschland. Zuletzt machte Sängerin Anja Segler Ende 2015 das damalige Trio zum Quartett. Daniel Beer erzählt: „Wir haben sie beim Auftritt auf einer Hochzeitsfeier in der Börde kennengelernt.“ Anja arbeitete dort als Kellnerin: „Und ich habe den Musikern gleich erzählt, was mir nicht gefallen hat.“ Ihre große Klappe büßte sie auch am Mikro nicht ein. Die vier Musiker haben zusammen einige Titel gesungen – und schon war Anja engagiert: „Wir haben sofort gespürt, dass die Chemie stimmt“, sagt Daniel. Als Tochter einer Musiklehrerin hat Anja ihre Liebe zur Musik schon als kleines Mädchen entdeckt. Der witzige und immer gut gelaunte Wirbelwind hat die Rolle der Rocklady bei den Myriads für sich entdeckt: „Aber ich kann mit einem Andrea-Berg-Titel auch meine Schlagertauglichkeit beweisen.

Nicht nur stimmlich harmoniert sie perfekt mit Christiane Luther. Bei den knackigen Rocksongs bewegen sich ihre Oberkörper synchron und geschmeidig wie Delphine im offenen Meer. Die Lehrerin am Gymnasium in Wolmirstedt sagt: „Seit ich als kleines Kind der Gitarre meiner Schwester lauschen durfte, begleitet mich die Musik durchs Leben.“ Außer dem Gesang beherrscht Christiane die Mandoline. So zart wie dieses Instrument klingt ihre Stimme bei „Faded“ von Alan Walker, einem Chart-Hit von 2016. Anja meint: „Es scheint, dieser Song ist für Christiane geschrieben“. Das Gleiche gilt für Anja Segler bei dem Titel „Die immer lacht“ von Kerstin Ott: „Der Song passt zu mir wie der Donner zum Blitz“, sagt Anja.

Christiane Luthers Karriere hat sich stetig entwickelt: Nach einigen Auszeichnungen bei „Jugend musiziert“ spielte sie im Landesjugendzupforchester Brandenburg-Berlin und später im Landeszupforchester Nord. Nebenbei hat sie in verschiedenen Chören gesungen. Hinzu kamen Soloauftritte bei Jugendweihen und anderen Festen. Daniel Beer will keine Truppe, die wie Nachtigallen in der Dunkelheit trällert. Er sagt: „Alle vier sind anständig ausgebildete Musiker. Natürlich beherrschen wir auch den Satzgesang.“ Für Nichtmusiker: Satzgesang ist ein gemeinsames Singen ähnlich wie im Chor, jede Stimme wird nur einmal besetzt, also singt jeder Sänger eine andere Stimme. Hören kann das Publikum die musische Qualität unter anderem bei einem Medley aus dem Musical „Greese“ (You're the One That I Want). Eine Zuhörerin meinte bei einer Gala in Hohenseeden: „Bei dem Gesang würden sogar die Musical-Originale Olivia Newton-John und John Travolta mittanzen.“ Daniel meint: „Dafür stehen wir mit unserer Erfahrung - immerhin haben wir zusammengerechnet mehr als 60 Bühnen-Jahre.“ Wichtig ist ihm zudem, dass „wir uns blendend verstehen. Im Dezember machen wir eine Weihnachtsfete, im Sommer wird gegrillt. Wir hängen also auch abseits der Bühne gern zusammen.“

Und wann wird geprobt? „Gar nicht“, sagt Anja Segler: „Neue Titel proben wir bei den Soundchecks vor Veranstaltungen, nachdem jeder daheim seinen Part trainiert.“ Dass es funktioniert, beweisen die Vier bei „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd. Reichlich Erfahrung bringt Thomas Frank mit. Er startete als Neunjähriger mit einem Akkordeon, später kam das Klavier hinzu. In Thüringen war er nach dem Studium in seiner ersten band für Klavier und Gedang zuständig: Er sagt: „Im Lauf der Jahre wechselten zwar meine Keyboards und Synthis, aber der Spaß an der Tanzmusik blieb.“ Thomas Frank ist Musikpädagoge, er unterrichtet junge Menschen in Klavier, Keyboard und Gitarre. Daniel Beer erklärt den Start seiner Karriere so: „Als in unserer Gegend immer wieder Livebands auftraten, stand ich als kleiner Knabe neben dem Keyboarder und wusste, ich werde Musiker.“ 80 Auftritte absolvieren die Myriads im Jahr. Spezialisiert haben sie sich auf Coversongs. „Das ist das, was die Leute auf ihren Partys hören wollen“, meint Daniel. Bei einer Silvestergala in der großen Stadthalle in Möckern will das Quartett zeigen, was es musikalisch drauf hat. Dann stehen die vier Musiker vor den schwarzen Bannern und schmettern den Song „Mamma Maria“ von Ricchi e Poveri.

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