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Steffi Teske: Marathonläuferin will Ironman bezwingen

Autorenbild: HeidelHeidel

Kraft, Ausdauer, Willen - diese Eigenschaften braucht ein Sportler, um einen Marathon zu absolvieren. Solche 42-Kilometer-Rennen hat Stefanie Teske fast 20 Mal absolviert. Unter anderem in Leipzig, München oder Paris. Sie meint: „Es gibt für mich keinen besseren Ausgleich zum Bürojob als das Laufen“. Beim München-Marathon im Oktober kam eine ganz neue Erfahrung hinzu. Erstmals absolvierte die 37-Jährige diesen Wettkampf mit mehr als 20.000 Läufern als Pacemaker für eine Zeit von 3:45 Stunden: „Ich war ein wenig skeptisch, ob der Luftballon mit der Zeitaufschrift an meinem Gürtel irritieren könnte, aber ich bin ohne Probleme durchgekommen.“

Doch mit dem Marathon hat die Langläuferin ihre Leistungsgrenze noch lange nicht erreicht. Ultraläufe hat sie auch schon 20 Stück in den (flinken) Beinen. Zum Beispiel einen 100-Kilometer-Lauf quer durch den Harz mit Start und Ziel in Osterode.

Das war 2010 ihr erstes Trail-Abenteuer, ein Benefizlauf mit 500 Teilnehmern und einer sportlichen Nacht mit Stirnlampe im Gebirge: „Ein wunderbares Erlebnis, sowohl sportlich im Vierer-Team, als auch menschlich - die Veranstalter sammeln Geld für mehrere Afrikaprojekte.“

Einen Alltag ohne Laufschuhe kann sich Steffi Teske derzeit nicht vorstellen. Sie trainiert meist an sechs Tagen pro Woche. Zweimal schwimmen, viermal laufen. Trainingsfrei gibt es nur donnerstags: „Da lerne ich Russisch an der Volkshochschule.“

Ihre Marathon-Bestzeit (3:16 Stunden) stammt aus dem Jahr 2013. Erzielt im französischen La Rochelle: „Im Ziel hatte ich Tränen in den Augen.“ Ihren ganz persönlichen Bericht gibt es auf der Seite ihres Vereins, dem Exathlon Sport Club München (www.exathlon.eu). Hier hat sie alle Details des Marathon-Tages aufgeschrieben. Davor gab es harte Vorbereitungen. Unter anderem mit Herbert Steffnys Trainingsplan: „Am Wettkampftag war es kalt und es regnete, aber ich hatte mit Betti eine tolle Begleiterin auf der Strecke.“ Betti ist selbst Langstreckenläuferin und Steffi hatte sie, wie soll es anders sein, durch das Laufen kennengelernt. Am Renntag war sie im siebten Monat schwanger, warum sie als Begleitung und Unterstützung am Streckenrand fungierte. An solchen Tagen erinnert sich Steffi gern an ihre Marathon-Premiere 2009 in Berlin: „Ich habe mich mit einem Zwölf-Wochen-Trainingsplan akribisch vorbereitet.“ Nach 3:51 Stunden war sie im Ziel: „Und ich habe mich richtig gut gefühlt.“

Stefanie Teske ist als Münchenerin seit 2011 in der bayerischen Landeshauptstadt zu Hause. Dabei ist sie doch ein Mädchen vom Dorfe. Schlagenthin heißt das 800-Seelen-Örtchen irgendwo auf dem Lande zwischen Brandenburg/Havel und Magdeburg: „Hier hatte ich eine unbeschwerte Kindheit, bin auch in unserem Dorf zur Grundschule gegangen.“ Danach werden ihre Lebensmittelpunkte immer größer. Dem Abschluss am Genthiner Bismarck-Gymnasium folgen eine Berufsausbildung zur Groß- und Außenhandelskaufrau, sowie ein BWL-Studium an der Magdeburger Guericke-Uni. Später arbeitet sie für eine französische Bank. Zunächst sieben Jahre in Paris, jetzt in der Münchener Niederlassung des Bankhauses als Referentin der Geschäftsführung. Doch alle paar Wochen kommt sie zurück zu den Wurzeln nach Schlagenthin. Nicht nur um ihre Mutti und die Familie ihres Bruders Matthias zu sehen, sondern auch um an Wettkämpfen im Osten Deutschlands teilzunehmen. Beispielsweise am Schlagenthiner Osterberglauf, einer Volkslaufveranstaltung mit 150 Teilnehmern über 12 und 6 Kilometer, wo die Finisher im Ziel zur Urkunde ein buntes Osterei bekommen.

„Ich liebe es, allein zu laufen“, sagt Steffi Teske, „da kann ich den Arbeitstag im Büro prima hinter mich lassen.“ Oft ist sie entlang der Isar unterwegs, am liebsten jedoch im Münchener Ostpark: „Wenn ich hier morgens um sechs Uhr dem Sonnenaufgang entgegen jogge, dann plane ich dabei ganz entspannt meinen Arbeitstag.“ Aber nicht immer allein: "Oft bin ich mit meinen lieben Lauffreunden auf der Strecke. Sie sind über den Laufsport hinaus auch im wahren Leben echte Freunde geworden." In Laufschuhen ist sie unterwegs seit sie 20 ist. Ihr erster Langlaufwettkampf liegt auch schon länger zurück. 2001 lief Stefanie Teske in Berlin einen Halbmarathon in 2:25 Stunden. 15 Jahre und 20.000 Trainingskilometer später liegt ihre Bestzeit bei 1:33 Stunden. Ehrgeizige Ziele gibt es noch reichlich: „Ein Marathon unter drei Stunden klingt sehr reizvoll“, sagt sie im Gespräch mit dem Alpha-Report. Doch im Blick hat sie eine noch größere Hürde: „Bis ich 40 Jahre alt bin, möchte ich meinen ersten Ironman absolviert haben.“ Was für diesen knallharten Triathlon-Wettkampf dazugehört, hat sie sich im vergangenen Jahr als Helferin in Roth abgeschaut. Dazu braucht sie vor allem Kraft, Ausdauer und Willen.

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