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Er macht deinen Hund zum besten Freund


Die große Leidenschaft von Sören Hoffmeister (48) aus Tangermünde wiegt 27 Kilogramm und ist 57 Zentimeter klein: Labrador Luna gehört zu den acht Millionen Hunden in den deutschen Haushalten. Doch eines hat die siebenjährige Hündin den meisten Artgenossen voraus: Sie ist sehr gut erzogen und hat augenscheinlich Spaß daran, jeden Tag neue Dinge mit ihrem Herrchen und Trainer zu lernen: Wenn ihr Trainer niesen muss, zupft sie ihm das Taschentuch aus der Hosentasche. Sie kann winken, sich verbeugen und bringt Herrchen die Leine, wenn sie ihm aus der Hand gefallen ist.

Mit solchen Vorführungen geht der Hundetrainer und Verhaltenstherapeut an Schulen oder tritt bei Volksfesten auf: „Dabei geht es mir nicht um die Show. Ich möchte den Leuten zeigen, dass eine stressfreie Beziehung zwischen Hund und Mensch einfacher ist, als die meisten glauben.“

Wie das funktioniert, erklärt Hoffmeister im Interview mit Alpha-Report:

Alpha: Typische Szene auf der Straße, zwei angeleinte Hunde begegnen sich und kläffen sich wild an. Wie können die Halter solche Situationen vermeiden?

Hoffmeister: Zunächst muss man verstehen, was hier passiert. Schon in einem Abstand von 500 Metern fangen Hunde an zu kommunizieren, also miteinander Signale auszutauschen wie die Ohren aufzustellen oder den Kopf wegzudrehen - auch Rassen übergreifend. Meist haben es gut erzogene Hunde gelernt, nicht auf die Signale des anderen Hundes zu reagieren. Sie gehen dann ruhig aneinander vorbei.

Alpha: Das klappt nicht immer, oft gibt es ein richtiges Spektakel.

Hoffmeister: Der Fehler liegt meist am anderen Ende der Leine. Nicht der Hund ist Schuld an Konflikten, sondern der Mensch.

Alpha: Warum?

Hoffmeister: Weil er die Signale seines Hundes entweder gar nicht oder falsch deutet.

Alpha: Was sind das für Signale?

Hoffmeister: Die meisten Menschen glauben, ein Hund freut sich wenn er mit dem Schwanz wedelt. Falsch: Schwanz wedeln ist lediglich ein Zeichen der Erregung, das muss nicht aus Freude sein. Um die augenblickliche Verfassung eines Hundes zu beurteilen, reicht es nicht aus, nur einen Körperteil zu beobachten. Wenn ein Hund gähnt, ist er vielleicht müde. Es kann aber auch ein Zeichen für Stressabbau sein. Es kommt immer auf die Zusammenhänge an. Anderes Beispiel: Der Hund leckt sich die Nase - könnte bedeuten, ich habe Hunger. Aber auch, ich bin dir nicht feindlich gesonnen!

Alpha: Wie kann ich frühzeitig erkennen, wenn Gefahr in Verzug ist?

Hoffmeister: Wenn der Hund starr steht und anfängt, mich mit den Augen zu fixieren. Auch hier kann die Aggressivität verschiedene Gründe haben. Entweder: Ich greife dich an, weil du zum Beispiel in meinem Revier nichts zu suchen hast. Oder: Ich verteidige mich, weil ich Angst habe und Angriff für mich die beste Verteidigung ist. In solchen Stresssituationen zeigen sich zum Teil die Ur-Instinkte des Hundes.

Alpha: Als Hundetrainer arbeiten Sie auch mit den Problemfällen, also mit Hunden, die nicht gehorchen.

Hoffmeister: Das stimmt nur zum Teil. Wie ich schon sagte, das Problemtier ist der Mensch. Um eine funktionierende Einheit hinzubekommen, arbeite ich zu 30 Prozent mit dem Hund und 70 Prozent mit seinem Herrchen oder Frauchen. Wenn das Zusammenleben nicht funktioniert, muss der Mensch den Willen zeigen, etwas zu verändern. Er sollte lernen, die Signale des Hundes zu verstehen und er muss vor allem die richtigen Signale aussenden, damit sein Tier damit umgehen kann. Ich bilde die Bezugspersonen zum Hundetrainer für sein eigenes Tier aus. Erst kürzlich war ich bei einem Halter, der sich wunderte, warum sein Tier nicht ruhig neben ihm her gehen konnte – während er pausenlos, meist ohne es selbst zu bemerken, mit Armen, Oberkörper und Kopf rumfuchtelte. Der Hund weiß nicht, wie er all diese Signale deuten soll und wird automatisch unruhig und macht sein eigenes Ding.

Alpha: Aus welchem Grund könnte ein Hund aggressiv werden?

Hoffmeister: Das passiert, wenn er glaubt, seine Ressourcen verteidigen zu müssen. Das kann das Futter sein. Oder sein Territorium oder ein Mitglied seines Rudels.

Alpha: Sie gehen mit Luna zu Volksfesten und in Schulen. Das Tier darf dort zeigen, was ihr zusammen in den vergangenen Jahren gelernt habt. Welcher Gedanke steckt dahinter?

Hoffmeister: Ich möchte den Leuten dabei helfen, Verständnis für einen Hund zu entwickeln und ich will Ängste abbauen. Das funktioniert mit Grundschulkindern problemlos. Ich zeige ihnen, wie ein Hund sich fühlt, wenn ihn jemand von oben mit Handbewegungen bedroht. Da sind Hunde nicht anders als Menschen: Wenn sie Angst haben, versuchen sie auszuweichen oder sich zu verteidigen.

Alpha: Und Luna macht das wirklich gern?

Hoffmeister: Sie ist ein echter Therapiehund mit ausgeglichenem Charakter. Ihre Intelligenz liegt allerdings im Mittelfeld. Bedeutet für mich, das Wissen und Können in kleinen Häppchen zu vermitteln. Das ist auch die hohe Kunst eines guten Trainers, Übungen in so kleine Schritte aufzuteilen, dass der Hund sie nachvollziehen kann.

Alpha: Nach gewissen Vorfällen schicken die Behörden auch die Besitzer von Hunden zu Ihnen zum Sachkundetest.

Hoffmeister: Ja, das ist richtig. Meine Aufgabe besteht in solchen Fällen darin, nicht das Tier, sondern den Menschen zu testen. Er muss zeigen, dass er in der Lage ist, einen" Vorfallshund" führen zu dürfen. „Vorfallshunde" sind solche Hunde, die ein anderes Lebewesen gebissen haben und einen Wesenstest erfolgreich bestanden haben.

Alpha: Die Ausbildung ist ein Teil ihres Jobs. Die andere Hälfte dreht sich um das Thema Ernährung.

Hoffmeister: Stimmt. Mit Reico-Produkten ist ein Leben im mineralischen Gleichgewicht möglich – das gilt für Mensch und Tier. Ich vermittele solche Ergänzungsmittel, inklusive Beratung, weil ich mich persönlich vor den positiven Effekten überzeugen konnte.

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