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Henkels Spuren an der Kanalbrücke


Fritz Henkel hat in Genthin Spuren hinterlassen. Am Kanal gründete er vor 95 Jahren das weltberühmte Persilwerk. Seit 2008 ist die Genthiner Firmengeschichte erloschen - nur noch eine Brücke am Elbe-Havel-Kanal trägt den Namen der Familie Henkel. Aber auch diese Zeit ist seit März 2016 vorbei. Die alte Brücke ist abgerissen. Das Magdeburger Wasserstraßen-Neubauamt lässt im April 2016 ein neues Brückenbauwerk einschwenken. Die 80 Meter lange Brücke wiegt 500 Tonnen und kostet zwei Millionen Euro. Schon Tage vorher steht die neue Brücke auf der Baustelle, sie wird auf selbstfahrenden Schwerlastverschubwagen bis an das Ufer des Kanals verschoben. Dort wird er dann mit Hilfe von zwei Pontons über den Kanal gefahren, anschließend zwischen die neuen Widerlager manövriert.

Die Genthiner Henkel-Geschichte begann 1921. Aus Angst vor einer möglichen Besetzung des Ruhrgebiets (und damit auch des Stammwerks in Düsseldorf) nahm Henkel in Genthin ein zweites Persil-Werk in Betrieb, die damals modernste Waschmittelproduktion Deutschlands. Das Werk wurde 1949 zum VEB Waschmittelwerk Genthin, 1990 schließlich kaufte Henkel es zurück. Konrad Henkel, Enkel des Firmengründers Fritz und ehemaliger Konzernchef, hatte sich für die Wiederaufnahme des Traditionsstandorts eingesetzt, er selbst hatte in Genthin gelernt. Die Waschmittelmarke "Spee" ist eine Genthiner Erfindung aus DDR-Zeiten (1968). Die Abkürzung steht für steht für Spezial-Entwicklung. Damals arbeiteten 1700 Menschen in diesem Betrieb. Im Jahr 2008 verlagerte Henke die Produktion (auch von Spee) nach Düsseldorf. Ein Museum auf dem Betriebsgelände ist als Zeitzeuge geblieben: Ganz in der Nähe der neuen Kanalbrücke.

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